Zwei wichtige Dateien unter DOS sind AUTOEXEC.BAT
und
CONFIG.SYS
, welche beim Booten zur Initialisierung des Systems, zum
Setzen von Umgebungsvariablen wie PATH oder FILES und zum Starten von Treibern,
Programmen oder Batch-Dateien verwendet werden. Windows bietet darüber hinaus
noch die Registry, eine Sammlung mehr oder weniger obskurer (und oft
undokumentierter) Einstellungen, deren Verwaltung über den mitgelieferten
Registry-Editor mehr als fragwürdig ist.
Unter Linux gibt es mehrere Dateien für das Starten des Systems, wobei man eine
Reihe von ihnen besser unangetastet läßt, bis man genau weiß, was man tut. Diese
Dateien befinden sich in /etc
und/oder /sbin
und deren
Unterverzeichnissen. Der genaue Ort hängt von der Distribution ab, d.h. davon ob
man SuSE oder Red Hat oder Debian oder welche-auch-immer hat. Hier hilft das
jeweilige Handbuch.
Sämtliche Dateien können mit einem normalen Texteditor bearbeitet werden. Falls man nur die PATH-Variable oder eine andere Umgebungsvariable setzen möchte, die Login-Meldung ändern oder automatisch nach dem Login ein Programm starten möchte, kann man dieses in den folgenden Dateien tun:
Dateien Bemerkungen
/etc/issue der Text, der vor dem Anmelden erscheint
/etc/motd der Text, der nach dem Anmelden erscheint
/etc/profile setzt u.a. PATH und andere Variablen
/etc/bashrc setzt u.a. Aliase und Funktionen
/ihr_home_Verz/.bashrc setzt Ihre Aliase und Funktionen
/ihr_home_Verz/.bash_profile oder
/ihr_home_Verz/.profile setzt Umgebung und startet Ihre Programme
Wenn letztere Datei existiert (man beachte, daß sie eine versteckte Datei ist), wird sie nach dem Login gelesen und die Anweisungen darin ausgeführt.
Beispiel eines .bash_profile
:
# Ich bin ein Kommentar
echo Umgebung:
printenv | less # entspricht Kommando SET unter DOS
alias d='ls -l' # ein Alias, d ist ab jetzt identisch mit ls -l,
alias up='cd ..'
echo "Der Pfad ist jetzt "$PATH
echo "Heutiges Datum: `date`" # Ausgabe des Kommandos 'date' verwenden
echo "Schönen Tag noch, "$LOGNAME
# Das Folgende ist eine "Shell-Funktion"
ctgz() # Auflisten des Inhalts eines .tar.gz Archives.
{
for file in $*
do
gzip -dc ${file} | tar tf -
done
}
# Ende des .bash_profile
$PATH
und $LOGNAME
sind Umgebungsvariablen. Es
gibt noch viele andere, mit denen man experimentieren kann, z.B. für die
Programme less
und bash
. Hier gilt wieder MSL.
Das Eintragen der folgenden Zeile in ihr /etc/profile
ist in etwa das
Äquivalent zu PROMPT $P$G
:
export PS1="\w\\$ "
Unter Linux kann fast alles den eigenen Bedürfnissen angepaßt werden. Die
meisten Programme haben eine oder mehrere Initialisierungsdateien, an denen man
herumbasteln kann. Oft haben sie Namen wie .Programmnamerc
und befinden
sich in Ihrem Home-Verzeichnis. Die häufigsten Dateien, an denen man etwas
verändert, sind:
.inputrc
: benutzt von bash
, um Tastenzuordnungen
festzulegen.
.xinitrc
: benutzt von startx
, um das X Window System zu
initialisieren.
.fvwmrc
: benutzt vom Windowmanager fvwm
.
.joerc, .jstarrc
: benutzt vom Editor joe
;
.jedrc
: benutzt vom Editor jed
;
.pinerc
: benutzt vom Mailprogramm pine
;
.Xdefault
benutzt von vielen X11 Programmen.
Mit den meisten bekommt man es früher oder später zu tun, also auch hier wieder MSL. Vielleicht ein kleiner Blick ins (englische), Configuration HOWTO?