Dieser Abschnitt beschreibt die Verwendung von POP oder IMAP zur Handhabung E-Mails aus der Ferne (»Remote« E-Mails).
Andere Optionen beinhalten NFS Anbindung der Queue-Partition auf den Clientmaschinen (hier kann es zu Problemen kommen, wenn nicht alle Rechner das gleiche »Lock«-Verfahren verwenden) oder die Verwendung eines webbasierten E-Mail-Zugangs, was heute recht verbreitet ist.
In einem Workstation Netzwerk war E-Mail immer ein Problem:
user@computer.foo.com
«. Dann
gibt es allerdings Probleme, wenn »computer
« mal
nicht am Netz ist. Außerdem macht dieses Konzept den Aufbau
Ihres Netzwerkes außerhalb bekannt und ein und dieselbe Person
hat unterschiedliche Adressen, wenn sie den Computer wechselt, usw.
mailhost.foo.com
«
mit Regeln für das Umschreiben der Absenderadresse, so daß es aussieht,
als würde jeder Benutzer von der selben Adresse aus schreiben, sogar, wenn sie
auf verschiedenen Computern arbeiten.Aber wie können die Benutzer in diesem Fall ihre E-Mails lesen?
Verwenden Sie ssh
mit elm
:-)?
Das würde Ihren E-Mail-Hub überlasten. Eine Methode war Weiterleitung oder UUCP, SMTP, etc. Aber das ist zu umständlich.
Dann kamen POP3/IMAP. Beide hatten anfängliche Sicherheitsprobleme, die
jetzt durch die Verwendung von ssh
bei neuen Versionen behoben
worden sind. Teilweise muß lokal ein MTA wie qmail
, smail
oder vmail
eingerichtet werden. Bei mozilla
ist dieses
aber nicht notwendig.
Hier kommen die Hauptnachteile von POP3:
qpopper
, ipop3d
) auf hochfrequentierten
Servern können die Maschinen stark belasten. Denken Sie über Kontrolloptionen nach
(wie etwa: keine E-Mails auf dem Server belassen) und/oder Ändern des POP-Servers
(z.B. cucipop
), ebenso den Start von inetd
aus zu verhindern.Das Paßwortproblem kann durch Erstellen eines verschlüsselten Kanals für POP oder das Verwenden der APOP oder RPOP Erweiterungen gelöst werden. Das E-Mail-Leserproblem ist entweder durch den Wechsel des Programms lösbar (unterschätzen Sie dabei nicht den Aufwand, der für die Umschulung der Benutzer benötigt wird) oder durch Verwenden eines E-Mail-Download-Tools in Verbindung mit einem lokalen E-Mail Programm.
IMAP ist POP gegenüber in verschiedenen Situationen vorzuziehen, wie etwa
entferntem (und besonders Roaming-) Zugriff, während POP Sie auf eine LAN
beschränkt, wo das Ausspähen von Paßwörtern kein sehr beunruhigendes
Problem darstellt. Mark Aitchison berichtete von einer Lösung durch Verwenden
der Dateien hosts.deny
und hosts.allow
(bitte sehen Sie in
die
NET-3 HOWTO; dies
setzt voraus, daß Sie POP von inetd
aus starten).
Die Politik, E-Mails auf dem Server zu belassen oder nicht, hat Auswirkung auf den Speicherplatz des Servers und einfacheres Backup/Sicherheit der E-Mails genau so wie die Erlaubnis zu Roaming, so daß die beste Lösung von der Art der Organisation abhängt. Natürlich kann das nicht sicherstellen, daß Ihre E-Mails nicht gelesen werden können, aber niemand wird in der Lage sein, sie zu löschen; wenn alle Ihre E-Mails mit PGP verschlüsselt sind, ist das die beste Lösung.
Hier sind einige POP Programme, die ein Testen wert sind:
gwpop
(ein guter Weg zu POP) ist sehr gesichert, seit es einen
verschlüsselten Kanal erstellt und die E-Mails direkt in die Warteschlange
legt; wie immer hängt es von Perl ab.popclient
, einfach zu verwenden:
Zum Beispiel, wenn Ihr Login »john« und Ihr Paßwort »PrettySecret« lautet,
starten Sie einfach:
popclient -3 -v mail.acme.net -u john -p "PrettySecret" -k -o
JOHN-INET-MAIL
Es ist sehr entmutigend im Falle von Mehrbenutzer-Maschinen:
andere Benutzer können Ihr Paßwort beispielsweise mit »ps auxw
« einsehen.
fetchmail
, für das aktiv Support geleistet wird und das
unglaublich einfach zu verwenden ist:
es wird in ~/.fetchmailrc
konfiguriert, so daß Sie nur
fetchmail
starten müssen, wenn Sie Ihre E-Mails abholen wollen.
Hier ist meine Datei .fetchmailrc
:
poll mail.server protocol pop3:
forcecr
password PrettySecret;
Nicht vergessen,
chmod 600 ~/.fetchmailrc
anzuwenden, oder fetchmail
wird danach fragen.
Bitte beachten Sie, daß die Option »forcecr« benötigt wird, um fetchmail
mit qmail
verwenden zu können, das sich strikt an die RFCs hält.
Dafür müssen Sie eine SMTP-fähige E-Mailsofware wie qmail
,
smail
, vmail
oder mozilla
haben
(letzteres kann alles: E-Mails lesen, POP empfangen, SMTP senden)
Gehen Sie zu einem der vorhergehenden Abschnitte für die Installation und Einstellung desjenigen Programms zurück, das Sie am meisten mögen. Dann, wenn Sie »Testen« erreichen, versuchen Sie, einige E-Mails an einen lokalen Account auf dem E-Mail Verteiler zu senden.
Wenn Ihr Programm nicht alles selbst macht, können Sie elm
,
pgp
, mush
, pine
ohne ähnliche installieren.
Viele gute Programme sind für Linux Plattformen frei erhältlich.
Um zu testen, ob Ihr E-Mail Server POP unterstützt, versuchen Sie:
telnet mailhost 110
Falls das geht, werden Sie etwas wie »OK Pop server (...) starting« erhalten, geben Sie dann »quit« ein.
Um einen ssh
verschlüsselten Kanal zu installieren, testen Sie
zuerst Ihren E-Mail Server mit der Eingabe:
ssh mailhost date
Wenn Sie das Datum zurückgeliefert bekommen, sollte das in Ordnung sein.
Beachten Sie bitte, daß ssh
nicht nach einem Paßwort fragt, dafür
müssen Sie eine Datei .shosts
auf dem E-Mail Server erstellen, die
den Namen des Clients enthält, um die ssh
-Portumleitung zu testen
(die gwpop
nutzt), geben Sie ein:
ssh -n -f -L 12314:localhost:110 mailhost sleep 30
telnet localhost 12314
Dann werden Sie hoffentlich das POP Banner des E-Mail Verteilers sehen. Wenn
Sie ssh
nicht verwenden, vergessen Sie nicht, »$ssh« im
gwpop
Skript auszukommentieren. Um zu prüfen, ob procmail
läuft, versuchen Sie:
procmail -v
Jetzt können Sie das gwpop
Perl Skript bearbeiten und prüfen, ob
alles ok ist, dann starten Sie:
gwpop -v Ihr-Benutzername
POP password on mailhost: IhrGeheimesPaßwort
Wenn die »Fehlermeldungen« von gwpop
normal sind, werden die E-Mails
vom E-Mail-Hub auf Ihre lokale Maschine heruntergeladen, wohin immer Sie
gwpop
angewiesen haben, diese abzulegen (bitte mit einigen E-Mails
testen).
Sie können gwpop
auch als Daemon verwenden:
gwpop -d $HOME/tmp Ihr-Benutzername
gwpop
Nachrichten werden dann an syslog
gesendet und
gwpop
wird endlos laufen; ein »HUP« Signal wird gwpop
auffordern, Ihre E-Mails abzuholen.
Hier können Sie die POP Software finden, die verwendet wird:
ftp.unina.it:/pub/Unix/pkgs/network/mail/gwpop
ftp.informatik.rwth-aachen.de:/pub/packages/procmail
http://www.cs.hut.fi/ssh/