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6. Allgemein

Die hier aufgeführten Punkte sind zumindest für die Linux Rechner allgemein gültig.

6.1 Passworte

Passworte sollten sehr gut gewählt sein, es sollte natürlich kein real existierender Begriff oder Name o.ä. sein, es sollte eine Kombination aus Zahlen und Buchstaben sein, Buchstaben sollten als Klein- und Grossbuchstaben vorkommen.

Eine, wie ich denke, gute Methode ist die Zusammenstellung der ersten oder letzten Buchstaben eines Satzes, z.B. die ersten Buchstaben des Satzes Meine Oma heisst Gertrude und wohnt in Katmandu. Daraus ergibt sich

MOhGuwiK

Ersetzt man jetzt noch z.B. alle O's durch 0 (Nullen) und alle I's durch 1 wird daraus

M0hGuw1K

Dieses Passwort ist relativ sicher und man kann sich ganz gut daran erinnern.

6.2 Herunterfahren

Um das Herunterfahren mittels STRG+ALT+Entf zu unterbinden in /etc/rc.config folgenden Eintrag ändern:

CONSOLE_SHUTDOWN=reboot
zu
CONSOLE_SHUTDOWN=ignore

6.3 Begrüssungstext

Die Messages welche nach dem Einloggen dargestellt werden, zum Beispiel die «Message of the Day» (/etc/motd) kann man den eigenen Wünschen anpassen, folgende Dateien entsprechend editieren: /etc/issue, /etc/issue.net und /etc/motd.

6.4 Hosts Datei einrichten

In die Datei /etc/hosts sollte man die anderen Rechner des lokalen Netzwerkes eintragen, sonst kann es Probleme bzgl. der Namensauflösung geben was sich in ungewöhnlich langer Wartezeit z.B. während des Einloggens per ssh äussert bzw. NIS- oder NFS-Server nicht gefunden werden usw..

6.5 Uhrzeit automatisch einstellen

Man kann die Uhrzeit mittels netdate einstellen, um dies automatisch und regelmässig durchführen zu lassen legt man ein kleines Skript an und kopiert dies z.B. nach /etc/cron.hourly/ um es stündlich ausführen zu lassen. Das Skript mittels touch /etc/cron.hourly/netdate.sh anlegen, mittels chmod 0744 /etc/cron.hourly/netdate.sh ausführbar machen. Folgendes in diese Datei eintragen:

#!/bin/bash
/usr/sbin/netdate time.server >> /var/log/netdate.log

time.server ist durch einen entsprechenden Server zu ersetzen.

Anm.: Wenn der File-Server entsprechend eingerichtet ist, bzw. die Dienste in der /etc/inetd.conf nicht deaktiviert wurden, diesen als Time-Server benutzen, dann funktioniert die Synchronisation auch wenn z.B. momentan keine Verbindung zum Internet möglich ist oder der entsprechende Server down ist. Der File-Server selbst muss natürlich weiterhin die Uhrzeit mit einem entsprechenden Server aus dem Internet synchronisieren.

6.6 Mail-Level einstellen

Wenn man als Root detailiertere Mails bzgl. der System-Logs zugestellt bekommen möchte muss folgender Eintrag in /etc/rc.config geändert werden:

MAIL_LEVEL="warn"

zu

MAIL_LEVEL="all"

6.7 Unnötige bzw. unsichere Dienste deaktivieren

Default sind einige Dienste aktiviert die teilweise nicht benötigt werden oder aber sogar Sicherheitslücken darstellen können. Diese Dienste sollte man deaktivieren, dazu gehöhren u.a. ftp, telnet, login und finger. Auch pop und swat werden nicht benötigt. time sollte zumindest auf einem Rechner laufen, z.B. auf dem File-Server , damit man einen Rechner hat mittels dem man die Unrzeit abgleichen kann auch wenn momentan kein Time-Server aus dem Internet zur Verfügung steht. Diese Dienste deaktiviert man indem man die entsprechenden Zeilen in /etc/inetd.conf kommentiert (ein # an den Anfang der Zeile setzt). Eigentlich können alle Einträge in /etc/inetd.conf kommentiert werden, zumindest sollte man aber obige kommentieren. Danach /sbin/init.d/inetd restart ausführen.

Ausserdem ist, wenn Apache installiert wurde dieser automatisch gestartet, wenn dies nicht erwünscht ist in /etc/rc.config folgendes ändern:

START_HTTPD=yes

zu

START_HTTPD=no

Danach SuSEconfig aufrufen und entweder den Rechner neu starten oder /sbin/init.d/apache stop aufrufen.

6.8 cracklib

Um zu verhindern dass schwache Passwörter benutzt werden in /etc/rc.config folgendes ändern:

PASSWD_USE_CRACKLIB="no"

zu

PASSWD_USE_CRACKLIB=yes"

Danach SuSEconfig aufrufen.

6.9 Tripwire

Mittels Tripwire wird eine Datenbank angelegt die die Prüfsummen der einzelnen Dateien des Dateisystems enthält. Diese Prüfsummen sind unterschiedlich kodiert. Wenn in regelmässigen Abständen die Prüfsummen der tatsächlich vorhandenen Dateien mit den Prüfsummen der Datenbank (diese muss nach der Installation/Konfiguration des Rechners angelegt werden bevor jemand anderes als Root Zugang zu diesem Rechner erhält) verglichen werden, werden veränderte Dateien angezeigt und je nach Datei deutet das auf einen Einbruch hin, wenn z.B. die Datei /bin/login als verändert angezeigt wird und kein Update oder eine sonstige bewusste Veränderung vorgenommen wurde kann es z.B. sein dass ein Eindringling diese Datei durch eine geänderte ausgetauscht hat die z.B. einen Trojaner enthält. Da sind wir gleich beim nächsten Punkt: Wenn ein Update durchgeführt wurde sollte die Datenbank neu angelegt oder zumindest aktualisiert werden. Ebenfalls sollte sich die Datenbank auf einem Medium befinden welches keine Schreibrechte bietet, z.B. auf einem «sicheren» NFS-Server oder ggf. auf CD gebrannt werden usw., was nützt die Datenbank wenn nicht nur /bin/login ausgetauscht sondern auch der Eintrag in der Datenbank entsprechend geändert wurde? Zusätzlich gilt es zu beachten dass einige Dateien nicht kontrolliert werden sollten da sie einerseits keine Risiken darstellen und ständig geändert werden (mittels einer ausführbaren Datei kann im u.U. jeder Befehl ausgeführt werden, eine geänderte /etc/mtab sollte dagegen eigentlich ungefährlich sein). Die Einstellungen bzgl. welche Dateien kontrolliert werden, werden in der Datei /var/adm/tripwire/tw.config vorgenommen. Eine gut voreingestellte Konfigurationsdatei ist /usr/share/doc/packages/tripwire/tw.conf.example.linux. Mittels /var/adm/tripwire/bin/tripwire -initialize wird die Datenbank erstellt. Diese wird in der Datei /root/databases/tw.db_hostname (hostname wird durch den entsprechenden Namen ersetzt) gespeichert. Wie gesagt, diese Datei auf einem «sicheren» Datenträger speichern. Möchte man später die Integrität des Dateisystems überprüfen muss man diese Datenbank nach /var/adm/tripwire/db/ kopieren bzw. einen entsprechnenden Link anlegen und /var/adm/tripwire/bin/tripwire aufrufen. Wenn man die Datenbank aktualisieren, also einzelne Einträge verändern oder hinzufügen möchte /var/adm/tripwire/bin/tripwire -update /bin/login ausführen, wobei /bin/login die geänderte bzw. hinzugefügte Datei ist. Wiederum nicht vergessen die geänderte Datenbank auf einem «sicheren» Datenträger zu speichern.


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