Inhalt

11. PPP Optionen Datei

Die Informationen, die benutzt werden, wenn PPP gestartet wird, können auf der Kommandozeile angegeben werden oder in einer Datei gespeichert werden, die der PPP Daemon beim Start einliest.

11.1 Benutzung von PPP und root Rechte

Weil der PPP Daemon Netzwerk devices einrichten muß, die Routingtabelle des Kernel verändern muß und so weiter, benötigt es root Rechte, um dieses zu tun.

Das pppd Programm sollte mit setuid root installiert werden:

-r-sr-xr-x   1 root     root        95225 Jul 11 00:27 /usr/sbin/pppd

Falls /usr/sbin/pppd nicht mit diesen Rechten installiert ist, sollte man als root folgendes Kommando eingeben:

chmod u+s /usr/sbin/pppd

Wenn es jedem Benutzer möglich sein soll, eine PPP Verbindung aufzubauen, sollte man die ppp-on/off Skripte world read/execute machen. Dieses ist jedoch eigentlich nur auf Einzelplatzsystemen sinnvoll.

Wenn man allerdings nicht möchte, daß jeder Benutzer die Möglichkeit hat, eine PPP Verbindung aufzubauen, was z.B. sinnvoll sein kann, wenn man nicht möchte, daß die eigenen Kinder sich ohne Kontrolle ins Internet einwählen können, muß man eine PPP Gruppe einrichten, indem man /etc/group editiert und folgendes tun:

  -rwxr-x---   1 root     PPP           587 Mar 14  1995 /usr/sbin/ppp-on
  -rwxr-x---   1 root     PPP           631 Mar 14  1995 /usr/sbin/ppp-off

11.2 Konfiguration der Dateien

Um die für PPP benötigten Verzeichnisse zu erzeugen und die notwendigen Datei zu editieren, muß man sich als root einloggen. Dieses ist auch notwendig, wenn PPP für alle Benutzer verfügbar sein soll.

Im Verzeichnis /etc sollte sich folgendes Verzeichnis befinden:

drwxrwxr-x   2 root     root         1024 Oct  9 11:01 ppp

Falls es noch nicht existiert, muß es erzeugt werden.

Wenn das Verzeichnis bereits besteht, sollte es eine Template Optionen Datei enthalten, die options.tpl heißt. Die Datei befindet sich am Ende dieses Dokumentes. Drucken Sie diese aus, da sie eine Beschreibung alle PPP Optionen enthält. Es ist sinnvoll diese zusammen mit der pppd man page zu lesen. Während man diese Datei als Basis für die eigene /etc/ppp/options Datei verwenden kann, ist es wahrscheinlich meistens besser, eine eigene Optionen Datei zu erzeugen, die nicht alle Kommentare des Templates enthält, da die Datei so erheblich kürzer ausfallen wird und leichter zu lesen und zu benutzen ist.

Wenn an den Rechner mehrere serielle Schnittstelle und Modems angeschlossen sind, was typischerweise bei PPP Servern der Fall ist, erzeugt man eine leere /etc/ppp/options Datei und jeweils eine individuelle Optionen Datei für jede serielle Line, über die eine PPP Verbindung aufgebaut werden soll. Die Dateien haben die Namen options.ttyS1, options.ttyS2 und so weiter. Wenn es für alle Lines bestimmt gemeinsame Optionen gibt, dann können diese in der options Datei und die Port spezifischen Optionen in den entsprechenden options.ttySx Dateien abgelegt werden.

Für eine einzelne PPP Verbindung kann man aber einfach nur die /etc/ppp/options Datei verwenden. Alternativ kann man dem pppd alle Informationen auch auf der Kommandozeile übergeben.

Es ist einfacher ein Setup zu verwalten, das die /etc/ppp/options.ttySx Dateien verwendet. Wenn man PPP Verbindungen zu mehreren verschiedenen sites aufbaut, kann man für jede site eine eigene Optionen Datei als /etc/ppp/options.site erzeugen und diese Optionen Datei als Parameter dem PPP Befehl beim Verbindungsaufbau übergeben.

11.3 Welche Optionen sollte ich benutzen?

Wie bei allen Dinge hängt das vom Anwendungszweck ab. Das folgende ist eine einfache Standard Optionen Datei, die für die meisten Klient Verbindungen, die nicht PAP/CHAP benutzen, funktionieren sollte.

Falls sie trotzdem nicht arbeiten sollte, lesen Sie bitte die Template Datei und die pppd man pages und fragen sie beim Systemadministrator oder Support nach, die den Server betreiben, in den Sie sich einwählen möchten.

# /etc/ppp/options (kein PAP/CHAP)
#
# benutze die modem control lines
modem
# benutze hardware flow control
crtscts
# erzeuge eine default route fuer die Verbindung in der Routingtabelle 
defaultroute
# alle Zeichen der Verbindung koennen genutzt werden
asyncmap 0
# benutze eine maximum transmission packet Groesse von 552 Bytes
mtu 552
# benutze eine maximum receive packet Groesse von 552 Bytes
mru 552


Inhalt