Für den Zugang zum Internet wird am häufigsten PPP verwendet, aber
Sie benötigen auch ein Wahlprogramm, welches mit PPP zusammenarbeitet.
Ein Wahlprogramm wählt eine Telefonnummmer. Wenn auf der anderen Seite
abgehoben wird, passieren drei Dinge: auf beiden Seiten wird PPP
gestartet, und Sie werden (oft automatisch) eingeloggt. Die genaue
Reihenfolge kann variieren. Wahlprogramme für PPP sind z.B.
wvdial
, chat
-Skripte, kppp
und gnome-ppp.
Mit einem Terminalprogramm können Sie auch direkt nach draussen
wählen, z.B. zu öffentlichen Mailboxen. Dies ist aber kein
Internetzugang. Das beliebteste Terminalprogramm ist minicom
,
gefolgt von seyon
(unter X11) und kermit
. Ein Terminalprogramm
kann u.U. auch als Wahlprogramm für PPP verwendet werden, das ist aber
nicht der Zweck, für den Terminalprogramme geschrieben wurden.
minicom
ist lediglich ein Terminalprogramm, während
kermit
zusätzlich ein Protokoll zur Dateiübertragung
implementiert. Aber man kann das kermit
-Protokoll von
minicom
aus nutzen (vorausgesetzt, kermit
ist auf dem PC
installiert). minicom
wird über Menüs gesteuert, kermit
über
Kommandozeilenparameter (bzw. interaktiv über den kermit
-Prompt).
Während das kermit
-Programm selbst freie Software ist, trifft
dies auf die Dokumentation nicht zu. Es gibt kein detailliertes
Handbuch. Es wird empfohlen, ein entsprechendes Buch zu kaufen und als
Handbuch zu verwenden. Aber kermit
verfügt über eine interaktive
Online-Hilfe, die zwar vollständig ist, aber keine einführenden
Hinweise für den Anfänger enthält. Die Befehle können auch von einer
Skript-Datei gelesen werden, so dass sie nicht immer wieder von neuem
eingegeben werden müssen. kermit
als Terminalprogramm ist
mächtiger als minicom
.
Die Dokumentation zu minicom
ist zwar frei erhältlich, aber
weniger ausführlich als die kermit
-Dokumentation. Da eine
Genehmigung erforderlich ist, um kermit
zusammen mit einer
kommerziellen Distribution auszuliefern, und da die Dokumenation nicht
vollständig frei ist, ist kermit
bei einigen Distributionen nicht
mit enthalten. Meiner Meinung nach ist es einfacher, minicom
zu
verwenden.
Es folgt eine Liste einiger Terminalprogramme, die über FTP erhältlich sind, falls sie in Ihrer Distribution nicht enthalten sind. Für Vergleiche zwischen den Terminalprogrammen wäre ich dankbar. Sind die weniger verbreiteten Terminalprogramme eventuell überflüssig?
ecu
- ein Terminalprogrammpcomm
- procomm
-ähnliches Terminalprogramm mit
ZModem-Protokollxc
- das xcomm Kommunikations-Paket
minicom
- Telix
-ähnliches Terminalprogramm.
Unterstützt Skripts, das ZModem-Protokoll, das Kermit-Protokoll.seyon
- Terminalprogramm unter X11
efax
- ein kleines Faxprogrammhylafax
- ein umfangreiches Faxprogramm, Client-Server
basiertmgetty+fax
- stellt Funktionen für FAX und
Einwahlmöglichkeiten zur Verfügung
http://www-internal.alphabet.ch/~schaefer/mvm/
vgetty
ist eine Erweiterung zu mgetty
, und kann in
Verbindung mit einigen Modemtypen als Anrufbeantworter-Software
eingesetzt werden. Es sollte in den neueren mgetty
-Paketen
enthalten sein.
mgetty+fax
unterstützt Modems und ist gut dokumentiert
(außer die Anrufbeantworter-Funktionen, Stand 1999). Es unterstützt
auch FAX Funktionen und stellt eine Alternative zu uugetty
dar.
Es beinhaltet auch Anrufbeantworter-Funktionalität; dabei wird vgetty
verwendet. Siehe auch
mgetty.
uugetty
läßt sich mit Modems einsetzen. Es ist
Bestandteil des getty_ps
Pakets. Siehe auch
uugetty-Konfiguration.
SLiRP
und term
laufen mit einer normlen
Shell-Benutzerkennung und bieten, änlich wie PPP, eine
Login-Möglichkeit auf einem anderen Computer an. Siehe auch
term und SLiRP.
ZyXEL
ist ein Administrationsprogramm für ZyXEL U-1496
Modems. Es verwaltet ein- und abgehende Anrufe, Rückruffunktion zur
Systemsicherheit, Faxfunktionen und Anrufbeantworter-Funktionalität.
ftp://metalab.unc.edu/pub/Linux/system/network/serial
SLiRP
und term
sind Programme, die dann nützlich
sind, wenn Sie auf dem angewählten Rechner nur eine normale
Benutzerkennung haben, aber einen ähnlichen Dienst wie PPP nutzen
wollen, ohne dazu authorisiert zu sein (z.B. weil Sie dafür nicht
extra bezahlen wollen, etc). SLiRP
ist beliebter als term
,
welches schon fast überflüssig ist.
Um SLiRP
zu nutzen, müssen Sie es unter Ihrer Benutzerkennung auf
dem entfernten Rechner installieren. Auf dem entfernten PC ist dann
SLiRP
aktiv, auf dem lokalen PC dagegen PPP. Sie haben nun eine
PPP Verbindung und können z.B. einen Browser wie Netscape auf dem
lokalen PC verwenden. Es können sich aber einige Probleme ergeben, da
SLiRP
nicht genauso gut ist wie ein richtiger PPP Zugang.
Manchmal wird SLiRP
auch angeboten, weil es IP Adressen spart
(Sie brauchen keine IP Adresse, wenn Sie SLiRP
verwenden).
term
funktioniert ähnlich wie SLiRP
, nur dass term
auf
beiden Rechnern, d.h. dem entfernten und dem lokalen PC, läuft. Es
wird auch kein PPP verwendet, da term
über sein eigenes Protokoll
verfügt. Um term
auf Ihrem PC zu nutzen benötigen Sie für
term
kompatible Programme, z.B. eine term
-Version von ftp
,
um FTP zu verwenden etc. Daher ist es einfacher, SLiRP
zu
verwenden, da die normalen Programme (z.B. das ganz normale ftp
) mit
SLiRP
funktionieren. Es gibt auch ein HOWTO für term
.