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1. Einführung

1.1 Copyright

Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Das Copyright für die englische HOWTO, auf der dieses Dokument basiert, liegt bei Jeremy D. Zawodny (Copyright © 1998 - 2001 Jeremy D. Zawodny). Das Copyright für die deutsche Version liegt bei Christel Weyrauch und Marco Budde.

Das Dokument darf gemäß der GNU General Public License verbreitet werden. Insbesondere bedeutet dies, dass der Text sowohl über elektronische wie auch physikalische Medien ohne die Zahlung von Lizenzgebühren verbreitet werden darf, solange dieser Copyright Hinweis nicht entfernt wird. Eine kommerzielle Verbreitung ist erlaubt und ausdrücklich erwünscht. Bei einer Publikation in Papierform ist das Deutsche Linux HOWTO Projekt hierüber zu informieren.

1.2 Bezugsquellen

Die aktuellste englische Version dieses Dokuments ist gewöhnlich unter

http://www.wcnet.org/jzawodn/emacs/
verfügbar. Die deutsche Version findet man beim DLHP:
http://www.tu-harburg.de/dlhp/

1.3 Leserkreis und Ziel

Dieses Dokument richtet sich an den Linux-Anwender, der daran interessiert ist, ein bisschen über den Emacs zu lernen und ihn auszuprobieren. Es entstand eigentlich als Entwurf für ein kurzes Tutorial, das ich bei einem Treffen der Toledo Area Linux User Group geben musste:

http://www.talug.org/
Dank des hilfreichen Feedbacks, das ich von der Gruppe bekam, ist es seitdem etwas gewachsen. Näheres dazu finden Sie bei den Danksagungen.

Ich habe gesagt, dass sich dieses Dokument an den Linux-Anwender richtet, doch gibt es in diesem Dokument praktisch nichts Linux-spezifisches. Es ist auf alle Unix-Varianten und selbst auf dem Emacs unter Microsoft Windows anwendbar. Doch da dieses Dokument Teil des Linux-Dokumentationsprojektes ist, möchte ich noch einmal festhalten, dass es für Linux-Anwender entwickelt wurde, weil es das eben wurde.

Und zum Schluss noch ein Hinweis für diejenigen von Ihnen, die die Bezeichnung »GNU/Linux« dem ganz einfachen »Linux« vorziehen: Sie können gerne in Gedanken bei jedem Vorkommen von »Linux« in diesem Dokument dieses durch »GNU/Linux« ersetzen. Lesen sie hierzu auch folgendes Dokument:

http://www.gnu.org/gnu/linux-and-gnu.html

Zwar bin ich mit der Argumentation und dem Geist hinter der Idee nicht uneins, doch fühle ich mich nicht gezwungen, GNU/Linux zu schreiben.

1.4 Was ist der Emacs?

Der Emacs ist Unterschiedliches für unterschiedliche Menschen. Abhängig davon, wen man fragt, könnte man irgendeine der folgenden Antworten bekommen:

Doch für unsere Zwecke lassen Sie uns einfach so tun, als wäre er ein Text-Editor - ein erstaunlich flexibler Text-Editor. Wir werden später tiefer in die Frage einsteigen. Der Emacs wurde von Richard Stallman geschrieben (Gründer der Free Software Foundation:

http://www.fsf.org/
und des GNU Projektes),
http://www.gnu.org/
und er pflegt ihn noch heute.

Der Emacs ist einer der populärsten und leistungsfähigsten Text-Editoren für Linux (und Unix). In Popularität steht er an zweiter Stelle nur hinter dem vi. Er ist bekannt für sein umfangreiches Bündel an Leistungsmerkmalen, seine Fähigkeit, leicht angepasst werden zu können und seinen Mangel an Fehlern. Sein enormes Bündel an Leistungsmerkmalen und seine Fähigkeit, leicht angepasst werden zu können, sind im Grunde das Resultat davon, wie der Emacs entwickelt und implementiert wurde. Ohne auf alle Details einzugehen, weise ich einfach darauf hin, dass der Emacs nicht »nur ein Editor« ist. Es ist ein Editor, der hauptsächlich in der Programmiersprache Lisp geschrieben wurde. Im Kern des Emacs befindet sich ein kompletter Lisp Interpreter, der in C geschrieben wurde. Nur die grundlegendsten und elementarsten Teile vom Emacs sind in C geschrieben. Der größere Teil des Editors wurde eigentlich in Lisp geschrieben. So hat der Emacs, in gewissem Sinne, eine ganze Programmiersprache »in sich eingebaut«, die Sie benutzen können, um ihn anzupassen, zu erweitern und sein Verhalten zu verändern.

Der Emacs ist außerdem einer der ältesten Editoren, die es so gibt. Die Tatsache, dass er über die letzten 20 (?) Jahre hinweg von tausenden von Programmierern benutzt wurde, bedeutet, dass es viele Zusatzpakete gibt. Diese Zusätze erlauben es Ihnen, den Emacs Dinge tun zu lassen, die Stallman wahrscheinlich niemals für möglich gehalten hätte, als er erstmals die Arbeit am Emacs begann. Mehr davon in einem späteren Abschnitt.

Es gibt viele andere Dokumente und Websites, die einen besseren Überblick über den Emacs, seine Geschichte und damit zusammenhängende Themen bieten. Anstatt zu versuchen, an dieser Stelle davon viel zu reproduzieren, schlage ich vor, Sie testen einige der Angaben, die im Abschnitt Andere Quellen in diesem Dokument aufgeführt werden.

Portierungen und Versionen

Es ist wichtig drauf hinzuweisen, dass es eigentlich zwei unterschiedliche Emacs-Editoren gibt: GNU Emacs und Xemacs. Beide haben den gleichen Ursprung und verfügen im Wesentlichen über die gleichen Eigenschaften. Dieses Dokument basiert auf dem GNU Emacs (insbesondere Version 20.3), aber viel von dem, was Sie hier lesen werden, trifft ebenso gut auf den Xemacs und ältere Versionen des GNU Emacs zu. In dem ganzen Dokument werde ich einfach vom »Emacs« sprechen. Wenn ich das tue, haben Sie dies bitte im Hinterkopf.

Wie Sie den Emacs bekommen können

Den Emacs zu bekommen, ist einfach. Wenn Sie eine bekannte Linux-Distribution benutzen, wie Debian, RedHat, Slackware, SuSE oder irgendeine der anderen, ist der Emacs wahrscheinlich ein Zusatzpaket, das Sie von Ihrem Distributionsmedium aus installieren können. Wenn nicht, können Sie sich den Emacs Source Code holen und ihn selbst kompilieren. Besuchen Sie die GNU Website, um die genaue Adresse zu bekommen:

http://www.gnu.org/software/emacs/emacs.html


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