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3. Unterstützte Hardware

Dieser Abschnitt führt die CD-ROM Treiber und Schnittstellen auf, die gegenwärtig von Linux unterstützt werden. Die Informationen hier basieren auf dem aktuellsten stabilen Kernel 2.2.4.

Diese Informationen sind nur für die Linux Version auf der Intel Plattform gültig. Vieles ist auf Linux auf anderen Prozessor Architekturen übertragbar.

3.1 ATAPI CD-ROM Laufwerke

ATAPI (ATA Packet Interface) ist ein Protokoll zur Steuerung von Massenspeichern. Es baut auf der ATA (AT Attachment) Schnittstelle auf, dem offiziellen ANSI Standard-Namen für die IDE Schnittstelle, die für Festplatten entwickelt wurde. ATAPI wird für gewöhnlich für Festplatten, CD-ROM Laufwerke, Bandlaufwerke und andere Geräte verwendet.

Der Linux Kernel besitzt einen Treiber, der mit jedem ATAPI konformen CD-ROM Laufwerk arbeiten sollte. Hersteller von kompatiblen Laufwerken sind u.a. Aztech, Mitsumi, NEC, Sony, Creative Labs und Vertos. Sollten Sie kürzlich ein CD-ROM Laufwerk gekauft haben, vor allem wenn es sich um ein Quad Speed oder schnelleres handelt, ist es ziemlich sicher ein IDE/ATAPI Laufwerk.

Linux hat auch einen IDE SCSI Emulations Treiber, der IDE/ATAPI Laufwerke wie SCSI Geräte aussehen läßt, wodurch man einen SCSI Treiber statt des eigentlichen ATAPI Treibers verwenden kann. Das ist vor allem dann interessant, wenn man ein ATAPI Gerät hat, zu dem es keinen Treiber gibt; wie z.B. ein ATAPI PD-CD Laufwerk oder einen CD-Brenner; man kann dann die Emulation zusammen mit dem entsprechenden SCSI Treiber verwenden.

3.2 SCSI CD-ROM Laufwerke

SCSI (Small Computer Systems Interface) ist ein populäres Format für CD-ROM Laufwerke. Im Gegensatz zur IDE-Schnittstelle ist SCSI deutlich durchdachter und von Anfang an auf die Ansteuerung von allen möglichen Geräten ausgelegt worden. An einem SCSI-Bus können bis zu 15 Laufwerke angeschlossen werden, wobei der Bus - je nach SCSI-Version - eine Länge zwischen 1,5 m und 12 m haben kann. Da DMA (Direct Memory Access) bei SCSI-Hostadaptern heute Standard ist, belasten SCSI-Laufwerke im Vergleich zu vielen IDE-Systemen die CPU des Rechners deutlich weniger.

Jedes SCSI CD-ROM Laufwerk mit einer Blockgröße von 512 oder 2048 Byte sollte unter Linux funktionieren; dies stellt die überwiegende Mehrheit der CD-ROM Laufwerke auf dem Markt dar.

Außerdem benötigt man einen unterstützten SCSI Controller; siehe SCSI HOWTO für mehr Informationen über unterstützte Hardware.

Beachten Sie, daß einige alte CD-ROMs einen proprietären Controller mit einer geänderten Schnittstelle besitzen, die nicht vollständig SCSI kompatibel ist; d.h. sie unterstützen nicht das Hinzufügen von Geräten am SCSI Bus. Diese arbeiten sehr wahrscheinlich nicht unter Linux.

3.3 Proprietäre CD-ROM Laufwerke

Es sind verschiedene alte CD-ROM Laufwerke mit proprietären Schnittstellen erhältlich; die Schnittstelle wird oft auf einer Soundkarte zur Verfügung gestellt. Einfache Schnittstellen, die denen auf Soundkarten entsprechen, sind ebenfalls erhältlich. Diese Laufwerke tendieren im allgemeinen dazu, kleiner und billiger als SCSI Laufwerke zu sein. Der Nachteil ist ein Mangel an Standardisierung und Erweiterbarkeit.

Beachten Sie, daß diese proprietären Schnittstellen manchmal fälschlicherweise als IDE Schnittstelle bezeichnet werden, weil sie wie IDE Festplatten eine simple Schnittstelle auf Basis des PC/AT Bus verwenden. Um die Verwirrung komplett zu machen, liefern verschiedene Hersteller, darunter vor allem Creative Labs, viele verschiedene Typen von CD-ROM Laufwerken und bieten proprietäre SCSI und ATAPI Schnittstellen auf ihren Soundkarten.

Die Tabelle unten führt die proprietären CD-ROM Laufwerke auf, die von Linux unterstützt werden. Möglicherweise sind Treiber für weitere Geräte in neueren Hackerkerneln oder als Patches verfügbar. Letzte findet man meist auf

metalab.unc.edu:/pub/Linux/kernel/patches/cdrom/
Für aktuelle Informationen sehen Sie auch die Dokumentation des Kernels, meist unter /usr/src/linux/Documentation/cdrom installiert.

          Proprietäre CD-ROM Treiber

Hersteller      Modell          Kernel Treiber  Anmerkungen
----------      ------          --------------  -----------
Panasonic       CR-521          sbpcd           Anm. 1
Panasonic       CR-522          sbpcd           Anm. 1
Panasonic       CR-523          sbpcd           Anm. 1
Panasonic       CR-562          sbpcd           Anm. 1
Panasonic       CR-563          sbpcd           Anm. 1
Creative Labs   CD-200          sbpcd
IBM             Extern ISA      sbpcd           Anm. 2
Longshine       LCS-7260        sbpcd
Teac            CD-55A          sbpcd
Sony            CDU-31A         cdu31a
Sony            CDU-33A         cdu31a
Sony            CDU-535         sonycd535       Anm. 3
Sony            CDU-531         sonycd535
Aztech          CDA268-01A      aztcd           Anm. 4
Orchid          CDS-3110        aztcd
Okano/Wearnes   CDD110          aztcd
Conrad          TXC             aztcd
CyCDROM         CR520ie         aztcd
CyCDROM         CR940ie         aztcd
GoldStar        R420            gscd            Anm. 5
Philips/LMS     CM206           cm206           Anm. 6
Mitsumi         CRMC LU005S     mcd/mcdx        Anm. 7, 8
Mitsumi         FX001           mcd/mcdx        Anm. 7, 8
Optics Storage  Dolphin 8000AT  optcd
Lasermate       CR328A          optcd
Sanyo           H94A            sjcd
diverse         diverse         isp16           Anm. 9

Anmerkungen:

  1. Diese Laufwerke werden unter den Namen Creative Labs, Panasonic, Matsushita und Kotobuki verkauft.
  2. Dieses Laufwerk ist baugleich mit dem Panasonic CR-562.
  3. Wird auch unter dem Namen Procomm verkauft.
  4. Dieser Treiber ist nur für das CDA268-01A. Die anderen Modelle, darunter das CDA268-03I und CDA269-031SE, sind nicht proprietär, und sollten den IDECD (ATAPI) Kerneltreiber verwenden.
  5. Werden auch als Teil des Reveal Multimedia Kits verkauft.
  6. Das Philips CM205 wird nicht von diesem Treiber unterstützt, es gibt jedoch einen separaten Treiber im Alpha Stadium, erhältlich unter
    metalab.unc.edu:/pub/Linux/kernel/patches/cdrom/lmscd0.4.tar.gz
  7. Wird auch unter dem Namen Radio Shack verkauft.
  8. Es sind zwei Treiber vorhanden. »mcd« ist der Originaltreiber, und »mcdx« ist ein neuerer Treiber mit mehr Features, der aber eventuell weniger stabil läuft.
  9. Dieser Treiber funktioniert mit CD-ROM Laufwerken, die an eine ISP16, MAD16 oder Mozart Soundkarte angeschlossen sind.

Wenn ein hier aufgeführter Treiber nicht vom eigenen Kernel unterstützt wird, sollte man eine neuere Version verwenden.

Wenn ein Laufwerk keines der hier aufgeführten Modelle ist, speziell wenn es sich um ein Quad Speed handelt und erst kürzlich erworben wurde, verwendet es wahrscheinlich die in einem der vorhergehenden Kapiteln besprochene IDE/ATAPI Schnittstelle. Der häufigste Fehler bei Linux CD-ROM Benutzern ist, anzunehmen, daß jedes Laufwerk den SBPCD Treiber verwenden sollte, das an eine SoundBlaster Karte angeschlossen wird. Creative Labs und andere Hersteller verkaufen keine proprietären Schnittstellen mehr, sie halten sich an die Standard ATAPI/IDE Schnittstelle.

3.4 Parallel Port Laufwerke

Es gibt externe Speichermedien, einschließlich CD-ROM Laufwerken, die an den Parallel Port des Personal Computers angeschlossen werden. In den meisten Fällen verwenden die Geräte intern eine IDE Schnittstelle in Verbindung mit einem Adapter, der den internen IDE Bus mit dem Parallel Port verbindet.

Linux hat einen Parallel Port IDE Treiber, der die meisten Parallel Port Geräte unterstützt. Im Moment werden Geräte von folgenden Herstellern unterstützt (ebenso wie die meisten No-Name und Clone Laufwerke, die zu diesen kompatibel sind): ATEN, Avatar, DataStor, Fidelity International Technology, Freecom, Hewlett-Packard, Imation, KT Technology, KingByte Information Corp., Maxell, MicroSolutions, OnSpec, Shuttle Technology, SyQuest, und ValuStore.

Zusätzliche Informationen findet man unter:

http://www.torque.net/parport/

3.5 Alternative Treiber

Es gibt einen alternativen Treiber für Panasonic/Matsushita CR-56x Laufwerke, der von Zoltan Vorosbaranyi geschrieben wurde. Sie finden ihn unter:

ftp.honlap.net:/pub/linux/pcd/pcd-0.30.tar.gz


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